Einstiegsqualifizierung (EQ)
Ziel der Einstiegsqualifizierung (EQ) ist es, jungen Menschen über ein betriebliches Langzeitpraktikum den Einstieg in eine betriebliche Ausbildung zu ermöglichen. Sie lernen in einem Betrieb wichtige Teilbereiche eines Ausbildungsberufes kennen, um so an eine anschließende Ausbildung - möglichst im selben Betrieb - herangeführt zu werden.
Inhalt und Ablauf:
- Die Inhalte orientieren sich an den Inhalten des 1. Lehrjahres des anerkannten Ausbildungsberufes, in dem die EQ absolviert wird.
- Schulpflichtige Teilnehmer/-innen besuchen weiterhin die berufliche Schule (1-2 Tage pro Woche).
- Die EQ wird in Vollzeit durchgeführt, unter bestimmten Voraussetzungen kann die EQ aber auch in Teilzeit von mindestens 20 Wochenstunden absolviert werden.
- Zusätzliche individuelle Unterstützung, z.B. Förderunterricht und sozialpädagogische Begleitung während der EQ, ist möglich (AsA flex).
- Für junge geflüchtete Menschen wird die EQ mit einer systematischen Sprachförderung, zurzeit in den drei branchenorientierten Schwerpunkten „Gewerbe und Technik“, „Handel und Dienstleistung“ und „Gesundheit und Pflege“, angeboten (EQ-M).
- Junge Menschen mit höherem Unterstützungsbedarf können innerhalb der EQ-K über eine Vorphase, welche durch den Verein Ausbildungsförderung der Hamburger Wirtschaft e.V. begleitet wird, optimal auf das Langzeitpraktikum vorbereitet werden.
- Der Betrieb stellt am Ende ein Zeugnis über die vermittelten Kenntnisse und Fertigkeiten sowie für die erfolgreiche Absolvierung von Qualifizierungsbausteinen aus. Die jeweils zuständige Stelle (Kammer) stellt zusätzlich ein Zertifikat über die erfolgreich durchgeführte betriebliche EQ aus.
- Schließt sich an die Absolvierung der EQ eine Ausbildung im gleichen Beruf an, kann diese um ein halbes Jahr verkürzt werden.
Der Weg zur Einstiegsqualifizierung:
- Anmeldung bei der Berufsberatung in der Jugendberufsagentur.
- Bei der Berufsberatung in der Agentur für Arbeit wird entschieden, ob die/der Jugendliche eine EQ-Empfehlung erhält.
- Wenn ja und kein Betrieb vorhanden ist, wendet sich die/der Jugendliche an den Verein Ausbildungsförderung der Hamburger Wirtschaft e. V. Der Verein berät Jugendliche und hält Adressen von Betrieben bereit, die eine EQ anbieten.
- An dritter Stelle steht das Bewerbungsgespräch mit dem Betrieb.
Alternativ kann man sich auch selbstständig einen Betrieb für ein EQ-Praktikum suchen. Vor Beginn jeder EQ muss in der Jugendberufsagentur geprüft werden, ob die Bewilligung einer EQ durch die Berufsberatung gegeben ist.
In der Bauwirtschaft wird die EQ im Rahmen des Pilotprojekts "Berufsstart Bau" in einer Kooperation von Unternehmen und dem Ausbildungszentrum-Bau in Hamburg GmbH durchgeführt.
Zielgruppe:
- Jugendliche, die noch keine abgeschlossene Berufsausbildung haben,
- bei der Agentur für Arbeit gemeldete Ausbildungsbewerber/-innen mit aus individuellen Gründen eingeschränkten Vermittlungsperspektiven,
- die auch nach den bundesweiten Nachvermittlungsaktionen (hier versucht die Agentur für Arbeit zusammen mit den Kammern unbesetzte Ausbildungsplätze und noch unvermittelte Ausbildungsplatzsuchende zusammen zu bringen) nach dem 30. September eines Jahres noch keine Ausbildungsstelle gefunden haben,
- Ausbildungssuchende, die noch nicht in vollem Maße über die erforderliche Ausbildungsreife verfügen oder
- lernbeeinträchtigte und sozial benachteiligte Ausbildungssuchende.
Dauer:
Vergütung:
- mindestens 276 Euro monatlich während der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung im Praktikum.